Mädchenbücher: Leitbilder für Weiblichkeit | Thalia

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Ober Mädchenbücher ist schon viel geschrieben worden; das läßt sich mit einigen Assoziationen kurz beleuchten: Viel geschrieben oder besser: viel ge­ klagt wurde über den Backfischroman, einem besonders verbreiteten und er­ folgreichen Mädchenbuchtypw, der zunächst um die Jahrhundertwende dem kulturästhetischen Verdikt verfiel (Wolgast 1896), um dann aus anderen, ent­ wicklungspsychologisch-Iesekundlichen (Lippert 1931) oder eher sozialisa­ tionstheoretischen Positionen (Dahrendorf 1970) etwas 'entdämonisiert' zu werden. Mädchenbücher wurden als besonderer Teil der Kinder-und Jugendliteratur in die Nähe der trivialen Lektüre gerückt, die mit einem Weltbild von gestern mittels einer raffmiert präsentierten Handlungs-und Erzählstruktur ihre Lese­ rinnen für veraltete weibliche Rollenzumutungen ködern. Bis hin zu den aktu­ ellen Analysen wird dieser Mädchenliteratur bescheinigt, daß sie soziale Wand­ lungstendenzen hinsichtlich von Mädchen und Frauen nur sehr zögernd auf­ greift, um sie als literarische Fiktion an die heranwachsende Generation zu­ rückzuspiegeln. Der Hinweis auf Marktmechanismen eines kapitalistisch orga­ nisierten Literaturmarktes rundet dann dieses Bild gelegentlich ab. Das Mädchenbuch, dieses Stiefkind der Kinder-und Jugendliteratur, geriet 60er und 70er zunächst nicht in den Sog der antiautoritären Bewegung der Jahre, die sich für Realismus und Klassenbewußtsein in der Jugendliteratur verkämpfte und damit an Minderheitspositionen innerhalb d'er Arbeiterbewe­ gung vor dem Dritten Reich anknüpfte. Clara Zetkin hatte 1906 - dies als kleine historische Oblate - eine klassenbewußte Jugendliteratur gefordert, die SPD jedoch lehnte damals wie schon 1874 tendenziöse Jugendschriften ab. -Analysen neueren Datums wie die von Kuhn/Merke11977 oder Scheunemann 1978, einzuordnen in die Nachfolge der antiautoritären Bewegung, handeln das Mädchenbuch immerhin als Nachtrag oder als Einzelkapitel ab.

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EAN: 9783663011156

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